Spezialitäten von der Mosel

Die Mosel ist einerseits geprägt von der Nähe zu Frankreich, anderseits finden sich in der Küche typische Einflüsse aus der Römerzeit. Wundern Sie sich deshalb nicht, wenn das ein oder andere Gericht mediterran anmutet. 

Die regionale Küche verwendet viele frische Zutaten, die es nur hier gibt. Das sind in erster Linie die Schätze, die der Weinberg liefert. Riesling, Trester oder Elbling beispielsweise werden nicht nur im Glas serviert. Sie sorgen für raffinierte Aromen in herzhaften und süßen Speisen.

Die Mosel ist ein Weinanbaugebiet und umfasst rund 8770 Hektar Land, welches sich über die Bundesländer Rheinland-Pfalz und Saarland erstreckt. Archäologen konnten nachweisen, dass bereits im 1. Jahrhundert in dieser Region Weinanbau betrieben wurde. 

Eng verbunden mit dem Wein ist die gesamte Geschichte der Mosel. Spuren aus längst vergangenen Zeiten sind hier überall zu finden. Wussten Sie zum Beispiel schon, dass Trier zu den ältesten römischen Städten in ganz Deutschland gehört? Es hieß damals Augusta Treverorum. Neumagen ist Deutschlands ältester Weinort und es gibt nördlich der Alpen keine Mühle, die älter ist als die Karlsmühe bei Mertesdorf. Auch ihr Ursprung ist römisch. 

Auf der ganzen Welt findet sich kein größeres Steillagen-Weinbaugebiet als in der Mosel. Der Bremmer Calmont ist der weltweit steilste Weinberg. Sein Hang neigt sich sage und schreibe 65 Grad! Vielerorts ist noch ein interessantes Überbleibsel aus der Römerzeit zu sehen: Noch immer wird teilweise der Wein in Einzelpfahlerziehung angebaut. 

Die Weinregion Mosel-Saar lebt vor allem vom Wein und vom Tourismus. Wunderschöne Radwege, Weinfeste, Kultur, Gastfreundschaft, die beliebten Weinproben, Geselligkeit und die hervorragende Küche sind gute Gründe, ein paar Tage oder Wochen hier zu verbringen. Möchten Sie sich kulinarisch in der Mosel-Region verwöhnen lassen, finden Sie nachfolgend einige Tipps zu Gerichten und Nahrungsmitteln, welche typisch für die Küche der Mosel sind.

Teerdisch und Gräwes

Diese Bezeichnungen klingen wahrscheinlich etwas fremdländisch in Ihren Ohren. Die Gerichte, die sich dahinter verbergen, wird Ihr Gaumen lieben! Teerdisch, entlang der Mosel als Gräwes bekannt, ist ein Gericht, welches seinen Ursprung in der Region hat. Hierbei handelt es sich um eine Mischung aus Sauerkraut, Speck und Kartoffelpüree. 

Schon vor Hunderten von Jahren nahmen die Winzer Gräwes als Verpflegung mit in die Weinberge. Heute wird Gräwes mit Kassler serviert oder mit reichlich gerösteten Zwiebeln, bevorzugt Zwiebelringen. Das veränderte Essverhalten der heutigen Zeit hat die Köche in der Mosel dazu bewogen, von dem traditionellen Gericht auch eine vegetarische Variante zu kreieren.

Tresterfleisch, ein Muss für Liebhaber von Bränden

Besonders in der Region der unteren und mittleren Mosel wird das Tresterfleisch häufig serviert. In dem Gericht selbst ist kein Schnaps enthalten. Seinen Namen hat es erhalten, weil es traditionell, wenn der Schnaps produziert wurde, in der Brennblase in einem Topf mitgaren konnte. Während das Destillat verdampfte, garte das Fleisch. Das bedeutet aber nun nicht, dass nur Schnapsbrenner echtes Tresterfleisch zubereiten können. Viele Köche legen den Braten einfach ausgiebig in Moselbrand oder Wein ein und erst dann wird es gegart.

Trester – der Grappa der Mosel 

Aber was versteht man in der Mosel-Region eigentlich unter Trester? Allgemein wird Trester genannt, was als fester Rückstand nach dem Pressen von Obst oder Gemüse zurückbleibt. Der Moselschnaps verdankt seine Bezeichnung den Rückständen der Traubenpressung. Tresterbrand gibt es in allen Weinregionen und hat jeweils seinen eigenen Namen. Sicher haben Sie schon vom italienischen Grappa, vom zypriotischen Zivania oder Orujo aus Spanien gehört? In der Mosel heisst er Trester. 

Der Weinbergpfirsich aus Cochem 

Im April gibt es rund um Cochem in der Mosel-Region ein wahres Blütenspektakel. Dann verwöhnen die rosafarbenen Blüten der niedlichen Weinbergpfirsich-Bäumchen das Auge. Viele Gäste legen ihren Urlaub bewusst in diese Zeit. 

Der Weinbergpfirsich, der ursprünglich aus China stammt, kam einst mit den Römern in die Mosel und ist hier inzwischen fest verwurzelt. Für Hundertschaften von Bienen gibt es im April viel zu tun. Und auch der Mensch freut sich: Hier wächst nicht nur eine Spezialität, sondern auch eine Rarität. Diese wird vor allem zu Marmelade, Eis, Schnaps und Likör verarbeitet. Der Weinbergpfirsich schmeckt aber auch roh, jedoch kommt er nur selten als Frucht in die Läden. Vielleicht können Sie ihn auf einem Markt finden, oder fragen Sie einen Winzer, ob Sie eine Frucht probieren dürfen.

Video: Walnuss-Pionierin: Kampf um Nüsse made in Germany | Galileo | ProSieben

Die Walnuss, die Olive der Mosel 

Nicht nur der Wein, auch die Walnuss liebt das Klima der Mosel. Die Walnussallee ist ein beliebtes Ziel zum Spazieren und leider auch, um die königlichen Früchte einfach einzupacken. So manch ein Tourist füllt den Rucksack, was natürlich nicht gestattet ist. Schließlich gehören die Bäume und somit auch die Walnüsse ihrem Besitzer. 

Diese bereiten in der „Mosel-Küche“ daraus die leckersten Speisen und Liköre. Typische Gerichte aus der Mosel-Region, bei denen die Walnuss eine Hauptrolle spielt, sind Walnussbrot, Walnusspastete und Walnusstorte. Da findet sich bestimmt auch ein originelles Geschenk für Feinschmecker.

Einst ein Weinersatz fürs einfache Volk, heute eine Spezialität: Viez

Der Viez ist beinahe so etwas wie ein „Nationalgetränk“ in der Region um Trier. Der bekannte Apfelwein schmeckt säuerlich-herb und galt zu früheren Zeiten als Weinersatz für das einfach Volk. Heute ist er bei Einheimischen und Touristen gefragt und beliebt. Zwischen Merzig und Trier wurde ihm sogar eine 150 Kilometer lange Straße gewidmet. 

Entlang dieser Ferienroute finden von Frühling bis in den Herbst vielerorts Verkostungen und zahlreiche Viezfeste statt. Schon die Römer siedelten hier und es wird angenommen, dass der Name Viez auf das Lateinische vice vinum zurückgeht. 

Winzersekt – Es muss nicht immer Champagner sein!

Die Mosel ist nicht nur für hervorragende Weine bekannt. Hier wird auch der außergewöhnliche Winzersekt produziert. Der Grundwein, der für die traditionelle Flaschengärung genutzt wird, wird sorgfältig ausgewählt. Bis ein Winzersekt in den Verkauf gelangt, muss er mehrere Jahre reifen und wird in dieser Zeit regelmäßig von Hand gerüttelt. 

Das Ergebnis ist ein charaktervoller, ausgewogener Tropfen voller Faszination und Finesse. Die bekanntesten Güter, die an der Mosel Winzersekt produzieren sind das Weingut Immich-Anker in Enkirch und Klaus Herren in Leiwen. Letzterer beliefert seit 1999 sogar Schloss Bellevue, wo der Bundespräsident mit seinen Gästen mit Winzersekt aus der Mosel anstößt.

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