
Spezialitäten aus Slowenien
Slowenien ist ein Land zwischen den Welten. In seinem Zentrum liegt die Hauptstadt Ljubljana. Sie ist Mittelpunkt und Schnittstelle zugleich. Eingefasst in Regionen wie sie, nicht nur geographisch, sondern auch kulturell und kulinarisch, unterschiedlicher nicht sein könnten.
Im Westen grenzt sie an das slowenische Mittelmeer- und Karstland. Hier fallen zerklüftete Küsten steil ins Meer ab und spitze Landzungen stechen in die himmelblaue Adria. Im Norden dagegen findet man die höchsten Gipfel Sloweniens. Die Ostalpen türmen sich hier fast 3000 Meter hoch auf. Im Osten des Landes findet man wiederum eine ganz andere Landschaft vor. Hier beginnt die pannonische Tiefebene mit ihren ausgedehnten Auen und Wiesenlandschaften, die sich bis weit nach Ungarn hinein erstreckt.
Kulinarisch ist Slowenien genauso abwechslungsreich wie geographisch
Die unterschiedlichen Regionen prägen mit ihren natürlichen Gegebenheiten auch die regionale Küche und ihre Spezialitäten. Am Fuße der Alpen weiden seit Jahrhunderten Kühe und Kleinvieh. Das führt nicht nur zu tollen Fleischgerichten, auch die Milch- und Käseproduktion haben hier eine lange Tradition. So ist die Region für Käsespezialitäten wie den berühmten „Bohinjski Mohant“, einen pikanten Käse mit geschützter geografischer Herkunftsangabe, bekannt. Auch die weltberühmte Krainer Wurst hat hier ihren Ursprung.
Video: Slowenisches Essen - Essen in Ljubljana, Slowenien
In der vom Bora-Wind geprägten Karstregion Sloweniens hat die Lufttrocknung von Fleischwaren eine lange Tradition. Karstschinken, Pancetta und Schweinenacken sind hier ein absolutes Muss. Und auch Kräuter wie Lavendel, Salbei, Karstbohnenkraut oder Thymian können hier bestens gedeihen. Sie werden entweder zu Tee und Kosmetika verarbeitet oder dienen als Gewürze. Gleichzeitig spürt man hier den mediterranen Einfluss der Adria-Küste in der regionalen Kulinarik. Fisch, Calamari und Miesmuscheln werden genauso verarbeitet wie wilder Spargel und heimische Oliven. Von hier stammt auch das „Piraner Salz“. Reich an Meeresmineralien wird es wie vor 700 Jahren traditionell von Hand geerntet.
Im Osten Sloweniens, wo viele Getreidefelder sind und die Menschen hart arbeiten mussten, waren die Speisen schon immer deftig und reichhaltig. Die Menschen feiern gerne ihre Schlachtfeste und verwerten alle Teile der Tiere. Dazu kommen Teigtaschen mit deftiger Füllung und viele Kartoffel-Gerichte. Und natürlich gibt es auch jede Menge Süßspeisen wie den Prekmurska Gibanica, einen Schichtkuchen mit Quark, Mohn und Walnüssen.
Um Ihnen einen Überblick über die große Vielfalt slowenischer Spezialitäten zu verschaffen, haben wir Ihnen hier eine Auswahl der besten und beliebtesten Gerichte zusammengestellt.
Kranjska klobasa
Die „Krainer Wurst" ist wohl die bekannteste Wurstsorte Sloweniens und das Nationalgericht schlechthin. Auch heute noch wird sie nach einem genau vorgeschriebenen Rezept aus dem Jahre 1896 hergestellt. Die grobe, scharf gewürzte Wurst besteht nur aus wenigen Zutaten und wird gerne mit Brot und Meerrettich gegessen.
Frtalja
Dieses rustikale slowenische Gericht ist vor allem in der Region Primorska an der Grenze zu Italien beliebt. Es ähnelt einem Omelett, da geschlagene Eier mit verschiedenen Zutaten wie Gemüse, vielen Kräutern aber auch Wurst vermischt und in einer Pfanne gebraten werden. Meist wird es als Vorspeise mit einem Joghurt-Dip gegessen.
Ajdovi žganci
Buchweizen ist in Slowenien weit verbreitet und dient deshalb oft als Grundlage für landestypische Eintopf- und Breigerichte. Ajdovi žganci ist auch als "Heidensterz" bekannt und ein sehr einfaches Gericht. Buchweizenmehl, Grieben und Öl werden zu einem Brei vermischt, der traditionell mit Wurst oder Sauerkraut serviert wird. Von Region zu Region kann dieses alte Gericht mitunter stark variieren.
Kmečka pojedina
Zu Deutsch bedeutet das so viel wie „Bauernschmaus". Geräuchertes Schweinefleisch wird mit Schinken sowie Sauerkraut und gekochte saure Rüben serviert. Als Beilage gibt es Salzkartoffeln, Bohnen und Pilze.
Idrijski žlikrofi
Diese Teigtaschen haben eine lange Tradition in Slowenien. Sie sind an ihrer unverwechselbaren Hütchenform leicht zu erkennen. Die Kartoffelfüllung wird in der Mitte eingedrückt, sodass sich die Spitzen nach oben biegen. Sie werden gern zu Ragout, aber auch als eigenständiger Hauptgang serviert. Dann sammelt sich in den kleinen Dellen die zerlassene Butter.
Bujta repa
Einst das typische Mittagessen beim Schlachten der Schweine gilt der Rübeneintopf mit Schweinefleisch heute als landesweite Spezialität. Einer alten Tradition zufolge soll die Temperatur beim Schmoren so niedrig gehalten werden, dass kein Rauch entsteht.
Belokranjska povitica
Dieser traditionelle Kuchen aus Eierteig ist nach seiner Herkunft und Form benannt. „Bela Krajina“ heißt die Region im Südosten, aus der das Gericht stammt und „poviti“ bedeutet so viel wie rollen. Der Teig wird mit Ricotta und Quark gefüllt und zu einer Schnecke zusammengerollt. Sowohl die saure, als auch die süße Variante sind in Slowenien beliebt.
Potica
Familienfeste oder Feiertage ohne diesen Rollkuchen sind in Slowenien unvorstellbar. Je nach Region werden sie etwas anders zubereitet und mit verschiedenen Füllungen angeboten. Die Kreativität kennt dabei fast keine Grenzen. Die berühmteste ist jedoch die Variante mit Walnüssen. Meistens hat der Kuchen die Form einer Krone und wird in einem Brotofen gebacken.
Prekmurska gibanica
Dieser deftige Schichtkuchen stammt aus der Region Prekmurje und ist vor allem in ländlichen Regionen sehr beliebt. Blätterteig, Walnüsse, Mohn, Äpfel und Quark türmen sich zu einer achtstöckigen Süßspeise auf. Unter dieser Bezeichnung darf der Kuchen dann auch nur nach dem geschützten Originalrezept hergestellt werden.